Erneut hat die Geschäftsführung des Torgauer Kreiskrankenhauses Weitsicht und Gespür für künftige Entwicklungen und Bedürfnisse mit dem Neubau der Medizinischen Berufsfachschule gezeigt. In unmittelbarer Nähe der Klinik entsteht eine Bildungseinrichtung, die den Anforderungen der Ausbildung von Fachkräften für die Zukunft umfänglich gerecht wird.
Schon traditionell verfügte die Elbestadt seit Jahrzehnten über eine Ausbildungsstätte für den Berufsnachwuchs im Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege. Zunächst in der Nähe von Schloss Hartenfels (heute Jugendherberge) und seit 1998 im Klinikareal in der Dommitzscher Straße war bzw. ist die anerkannte Bildungsstätte beheimatet.
„Nach über 20 Jahren muss die Schule dringend den aktuellen Bedingungen und Erfordernissen angepasst werden. Eine Komplexsanierung wäre erforderlich“, machte KKH-Geschäftsführer Jens Laser im Gespräch deutlich. Doch die war weder statisch noch vom künftigen Raumkonzept her in den bisher genutzten Gebäudeteilen zu realisieren. Außerdem will man auf die steigenden Schülerzahlen reagieren. Nicht unerwähnt lässt er den Fakt, dass man angesichts der bestehenden Konkurrenz nur mit besten Lehr- und Lernbedingungen auch im Wettbewerb um künftiges Fachpersonal punkten kann.
So soll neben der Berufsausbildung an der Medizinischen Schule auch die Weiterbildung für die Mitarbeiter des Torgauer Krankenhauses und der VITARIS gGmbH in dem neuen Objekt optimiert und erweitert werden. Die für den Neubau erforderlichen Gelder werden komplett aus Eigenmitteln der Klinik aufgebracht. Zum Baustart war mit einer Investitionssumme von drei bis dreieinhalb Millionen Euro zu rechnen. „Wie sich die Baupreise bis zur Fertigstellung jedoch entwickeln, ist heute noch nicht abzusehen. Die Tendenz ist gegenwärtig stark steigend.“, gibt Geschäftsführer Jens Laser zu bedenken. Erklärtes Ziel ist es, zum Schuljahresbeginn 2023 das Objekt nutzungsfähig zu haben. Das gestaltet sich zu einer enormen Herausforderung, wie ein Gespräch mit Jens Laser Anfang Dezember zeigte:
Der Neubau der Medizinischen Berufsfachschule scheint ins Stocken geraten zu sein. Wochenlang gab es keine Veränderungen.
Was sind die Gründe? Wie reagiert die Klinik-Leitung?
Das Bauvorhaben leidet im Moment unter der Materialknappheit, die im Baugewerbe derzeit allerorten festzustellen ist. Einen Baustillstand gibt es und gab es nicht. Es wurden beispielsweise die Arbeiten am Dach planmäßig fortgeführt. Auch sind erste Fenster- und Fassadenelemente montiert worden. Die Ausschreibungen der weiteren Gewerke durch das Planungsbüro laufen kontinuierlich. Zu den Beobachtungen: Es war und ist nicht täglich die Vielzahl der Arbeiter und Fahrzeuge auf der Baustelle für externe Beobachter sichtbar, dennoch wurde kontinuierlich mit den vorhandenen Mitteln weitergearbeitet.
Kann die Schule planmäßig zum Start des neuen Ausbildungsjahres genutzt werden?
Die Geschäftsführung geht momentan davon aus, dass der Termin gehalten werden kann. Voraussetzung dafür ist, dass keine weiteren Verzögerungen bei der Materialbeschaffung und Personalverfügbarkeit der am Bau Beteiligten auftreten.
Welche Notvariante könnte bei weiteren Problemen in Betracht gezogen werden?
Falls wider Erwarten die neue Medizinische Berufsfachschule nicht zum 01. September 2023 fertig gestellt werden kann, verbleibt sie länger am bisherigen Standort in der Dommitzscher Straße 19.